
Ein Meilenstein für freie Dienstnehmer:innen: Mehr Fairness, Sicherheit und Rechte
Heute hat der Nationalrat einen echten Meilenstein für tausende freie Dienstnehmer:innen in Österreich beschlossen.
Ab 1. Jänner 2026 gelten neue Regeln, die mehr Fairness, Transparenz und soziale Sicherheit bringen.
Damit rücken jene Menschen in den Mittelpunkt, die tagtäglich arbeiten, Verantwortung übernehmen – und bislang oft nicht ausreichend geschützt gewesen sind.
Kollektivverträge auch für freie Dienstnehmer:innen
Erstmals wird gesetzlich festgelegt, dass auch freie Dienstnehmer:innen in den Geltungsbereich von Kollektivverträgen fallen können.
Das ist ein Durchbruch – und eine längst überfällige Anerkennung ihrer Leistung.
Damit wird möglich, was bisher unmöglich schien:
Mindeststandards bei Entlohnung, Arbeitsbedingungen oder Kündigungsfristen gelten künftig nicht nur für klassische Arbeitnehmer:innen, sondern auch für jene, die in freien Dienstverhältnissen tätig sind.
Der Fall Lieferando zeigt, warum diese Reform überfällig war
Als Lieferando hunderte seiner Beschäftigten gekündigt und sie anschließend zu freien Dienstnehmer:innen gemacht hat, war das ein Schock – und ein warnendes Beispiel.
Menschen, die Tag für Tag bei Wind und Wetter unterwegs sind, um Essen zuzustellen, verloren auf einen Schlag ihren arbeitsrechtlichen Schutz, ihre Planungssicherheit und ihre soziale Absicherung.
So darf Arbeit in Österreich nicht aussehen.
Wer im Auftrag eines Unternehmens arbeitet, verdient dieselben Rechte und denselben Respekt – egal, ob im Büro, in der Werkstatt oder am Fahrrad.
Genau deshalb ist diese Reform so wichtig:
Damit niemand mehr mit einem Federstrich von sicheren Arbeitsverhältnissen in die Unsicherheit gedrängt werden kann.
Klare Kündigungsfristen statt Willkür
Bislang konnten freie Dienstverhältnisse oft kurzfristig und ohne Absicherung beendet werden.
Damit ist jetzt Schluss.
Künftig gilt:
- 4 Wochen Kündigungsfrist als Mindeststandard
- 6 Wochen ab dem zweiten Dienstjahr
- Kündigungen nur mehr zum 15. oder Monatsende
Das schafft Planbarkeit, Schutz – und vor allem Respekt gegenüber der Arbeit dieser Menschen.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Freie Dienstverhältnisse sind Teil einer modernen Arbeitswelt – aber sie dürfen kein Freibrief für Unsicherheit oder fehlende Absicherung sein.
Mit dieser Reform setzen wir ein starkes Signal:
Wer arbeitet, verdient Schutz, Anerkennung und faire Bedingungen – egal in welcher Vertragsform.
Das ist ein sozialer Fortschritt, der zeigt: Politik kann gestalten, wenn sie will.
Dieser Beschluss ist ein Meilenstein für Gerechtigkeit in der Arbeitswelt.
Er bringt Klarheit, Sicherheit und endlich die Möglichkeit, Kollektivverträge auch dort anzuwenden, wo bisher nur Freiwilligkeit galt.
