Neues Waffengesetz: Was heute beschlossen wurde – und was es bedeutet
Am 24. September 2025 brachte der Nationalrat eine der am meisten diskutierten Reformen der laufenden Periode auf den Weg: Die Verschärfung des Waffengesetzes. Hintergrund ist der verheerende Amoklauf in Graz im Juni 2025, der eine Debatte über Waffenbesitz und -kontrolle neu entfacht hatte.
Was wurde heute beschlossen?
Das neue Waffengesetz wurde mit 121 Ja-Stimmen gegen 50 Nein-Stimmen bei einer namentlichen Abstimmung angenommen.
Die Reform enthält im Wesentlichen folgende zentrale Änderungen:
Maßnahme | Neuerung |
---|---|
Mindestalter erhöhen | Für Kategorie-B-Waffen (z. B. Pistolen, Revolver) steigt das Mindestalter von 21 auf 25 Jahre. Für Kategorie C (z. B. Flinten) von 18 auf 21 Jahre. |
Verlässlichkeitsprüfungen verschärfen | Strengere Kontrollen der persönlichen Eignung, psychischen Stabilität und Hintergrundüberprüfungen. |
Erwerbsfristen & Impulskäufe vermeiden | Längere Erwerbsfristen sollen verhindern, dass Waffen kurzfristig impulsiv erworben werden. |
Pflicht für Waffenbesitzkarte / Waffenpass | Personen, die Flinten oder Büchsen erwerben wollen, benötigen künftig eine Waffenbesitzkarte bzw. einen Waffenpass. |
Kooperation zwischen Behörden verstärken | Stärkere Zusammenarbeit der Behörden, um Auffälligkeiten schneller zu erkennen. |
Hier alle Infos im Detail:
https://kontrast.at/waffenbesitz-oesterreich/: Neues Waffengesetz: Was heute beschlossen wurde – und was es bedeutet
Warum genau diese Reform? Der Hintergrund
Der tragische Amoklauf in Graz am 10. Juni 2025 war Auslöser der Reformdebatte. In Folge ließ das politische und öffentliche Bewusstsein wenig Spielraum für Untätigkeit.
Die Reform zielt darauf ab, Risiken früher zu erkennen, den Zugang zu Waffen zu erschweren und mehr Verantwortung bei Behörden und Kontrolleinrichtungen zu etablieren.
Was bedeutet das neue Gesetz für Bürger:innen?
Für Bürger:innen heißt das neue Gesetz vor allem:
- Wer künftig eine Pistole oder Revolver möchte, muss zumindest 25 Jahre alt sein.
- Psychologische oder medizinische Gutachten könnten stärker in den Bewerbungsverfahren eine Rolle spielen.
- Die Behörden erhalten mehr Spielraum, um auf Auffälligkeiten zu reagieren und Waffen zu entziehen.
- Bestehende Waffenbesitzer:innen und Jäger:innen müssen sich auf neue Anforderungen einstellen.
Ausblick
Auch wenn das Gesetz heute beschlossen wurde, ist der Weg zur Umsetzung noch lang: In Ausschüssen, in Begutachtungsverfahren und in Detaildebatten werden viele Feinheiten festgelegt werden. Zudem könnten Gerichtsverfahren und verfassungsrechtliche Überprüfungen bestimmte Teile der Novelle noch tangieren.
Mit diesem Beschluss hat der Nationalrat ein deutliches Signal gesetzt: Österreich will in puncto Waffenbesitz präventiver, strenger und verantwortungsvoller agieren.